schlachermuehle

Der Beginn der Stromerzeugung - Die Jahre 1917 bis 1920

Im August 1917 wurde von einigen Bürgern der Gemeinde Großwilfersdorf der Gedanke geboren, eine Elektrizitätsgenossenschaft zu gründen. Das Vorhaben wurde kurze Zeit danach mit der Errichtung der ersten Kraftwerksanlage durch die Firma Wegrath in die Tat umgesetzt. Der zur damaligen Zeit erforderliche Strom wurde aus der Schlachermühle bezogen – vertraglich festgeschrieben durch einen Strombezugsvertrag mit Josef Schlacher.

Bereits zwei Jahre später traten technische Mängel an der Elektrizitätswerk-Anlage auf. Da sich die Errichtungsfirma Wegrath weigerte, die Mängel kostenlos zu beheben, schlug der damalige Betriebsleiter Haas vor, ein Gutachten von Professor Wendelin einzuholen. Dieser riet der Genossenschaft zu einem Vergleich mit der Firma Wegrath, der auch zu Stande kam und mit einer Entschädigungszahlung von 21.000 Kronen endete.

Mit der Behebung der Mängel wurde die Firma Elin beauftragt. Die Kosten für die Reparaturen beliefen sich auf 53.000 Kronen. Der Restbetrag von 32.000 Kronen wurde über Fremdkapital (21.000 Kronen) und durch Eigenmittel der Mitglieder aufgebracht. Im gleichen Jahr beschloss der Vorstand den Kauf von 550 Glühlampen. Bereits in der Anfangsphase wurde darüber nachgedacht, Söchau an das Stromnetz anzuschließen. Herr Braunstein richtete ein Ansuchen um Anstellung als Monteur an die Genossenschaft.

Die Jahre 1921 bis 1929

Nach dem Anschluss der E-Genossenschaften Söchau, Söchau-Umgebung, Lindegg, Loimeth und Hainfeld im Jahre 1921 erfolgte der Beitritt zum Landesverband der steirischen E-Werke im Jahr 1923. In Folge diverser Meinungsverschiedenheiten schied Hainfeld aus der Genossenschaft aus. Mit dem Neubau einer Zentrale wurde 1922 begonnen. Die Baukosten beliefen sich auf 4,8 Millionen Kronen. Jede Genossenschaft hatte einen Vorschuss von 300.000 Kronen zu leisten (zum Vergleich: 1 Liter Milch kostete damals 60 Kronen).

In der Folge wurden 1923 die Ortschaften Jobst und Radersdorf angeschlossen. In Söchau wurde eine Kontingentierung für Motoranschlüsse erteilt. Der Stundenlohn für einen Monteur betrug 1,20 Schilling. Im Jahr 1927 wurde erstmalig Stromzähler für die Erfassung der elektrischen Arbeit erwähnt, worauf nach kurzer Zeit die einzelnen E-Genossenschaften auch über solche Zähler gemessen beziehungsweise Stromtarife festgesetzt wurden. Bei Dunkelheit sollten keine Motorenbetrieben werden.

mangold

Die Jahre 1930 bis 1939

1930 wurde ein Ansuchen um Ausführung des Elektroinstallationsgewerbes gestellt. Die Mangold-Mühle mit Grundstücken wurde angekauft und ein eigenes E-Werk errichtet. 1931 wurde die Wasserkraftanlage ausgebaut.

Die Turbine stammte von der Fa. Andritz, die elektrische Ausrüstung von der Fa. BrownBoveri. Die Mühle wurde an Herrn Neumeister verpachtet. 1931 erfolgte der Zusammenschluss der Genossenschaften Gr. Wilfersdorf - Söchau - Lindegg u. Loimeth, und die damit verbundenen Neuwahlen in den Vorstand und Aufsichtsrat. Der neugewählte Obmann Herr Ing. Lackner wurde mit den technischen Vorbereitungen für die E-Anlage betraut. Ök-Rat Heinrich und GF Heinrich legten ihre Ämter zurück.

Die LandesgesellschaftSTEWEAG wollte unbedingt unser Gebiet mit elektrischer Energie versorgen. Auf Ansuchen der Genossenschaft an die Landesregierung sollte die Konzession für die Versorgung durch die Steweag verweigert werden. Mit dem Ausscheiden von Herrn Braunstein wurde Herr Doppelhofer als Betriebsleiter angestellt. 1932 wurde der Vertrag mit Herrn Schlacher aufgelöst, und das Sägewerk an Herrn Posch Josef verpachtet. Des weiteren funktionierte der Erhalt für die Konzession der E-Anlage seitens der Landesregierung klaglos. Weiters wurde das Sägewerk repariert und in Betrieb genommen.

1935 wurde die Delanitz-Mühle in Ruppersdorf angeschossen. Nach dem Ableben von Betriebsleiter Doppelhofer wurde Geschäftsführer Ing. Kresnik als Betriebsleiter bestellt. Herr Pichler wurde als Monteur angestellt. Eine Monteurstunde kostete 1,- Schilling. 1936 wurde eine Brücke über den Mühlgang unter der Leitung von Herrn Radler Franz errichtet. Es erfolgten die Anschlüsse von Ruppersdorf und Tautendorf. 1937 wurde Herr Pichler als Werkmeister angestellt. 1938 erfolgte der Anschluss von Aschbach. Ab 1939 wurden Neuanschlüsse nur mit Verrechnungszählern errichtet.

Die Jahre 1940 bis 1949

1940 erfolgte der Anschluss Söchauberg - Steinberg - Sacherberg und ein Teil von Herrnberg. Des weiteren wurde ein Stromlieferungsvertrag mit der Steweag abgeschlossen. 1941 wurde Maierhofbergen und Kohlgraben angeschlossen. Der Vorstand lehnte einen Verkauf der Säge und Bauplätze ab. 1942 wurden erstmalig Baukostenzuschüsse erwähnt. Pro Lampe 5o,- Schilling für Motoren pro PS 50,- Schilling und pro Steckdose 30,- Schilling. 1945 erfolgte der vollständige Anschluss von Herrnberg.

1946 wurde die Wehranlage neu gebaut und im Jahre 1947 erfolgte der Umbau der Zentrale. Zum 30-jährigen Bestehen der Genossenschaft wurde die Generalversammlung in einem festlichen Rahmen abgehalten. 1948 wurden infolge Strommangels für die Versorgungsgebiete Rittscheintal,Maierhofen, Sacherberg, Herrnberg jeden Dienstag und Donnerstag von 7-12 Uhr und im Versorgungsgebiet Gr. Wilfersdorf, Lindegg,Loimeth und Jobst jeden Mittwoch und Samstag von 7-12 Uhr, Stromabschaltzeiten festgesetzt. Motoren durften in der Zeit von 16-20 Uhr nicht betrieben werden. Die Einführung von Sitzungsgeldern für den Vorstand und Aufsichtsrat wurde mit S 20,- festgesetzt. 1949 wurde ein neuer Stromlieferungsvertrag mit der Steweag ausgehandelt.

Die Jahre 1950 bis 1959

Im Jahre 1953 wurde das E-WerkFleischhacker mit elektrischer Energie von unserer Genossenschaft beliefert, mußte jedoch später wegen Versorgungsschwierigkeiten an die Steweag abgetreten werden. Im Mai 1955 erfolgte die Umstellung der Spannung von 220 auf 380 Volt.

1956 wurde Herr Josef Heinrich als Nachfolger von Herrn Ing. Edwin Kresnik zum Betriebsleiter bestellt.

Die Jahre 1960 bis 1969

Im Zuge des Kraftwerksumbaues wurde im Jahre 1960 die Neuanschaffung einer Kaplanturbine von der Firma Kössler, St. Polten, erforderlich.

Eine neue Schaltanlage wurde 1967 von der Firma Siemens errichtet.

Der Generator musste 1970 erneuert werden. Der stark ansteigende Strombedarf machte den Ausbau und die Erneuerung sämtlicher Hochspannungsleitungen erforderlich.

kaplanturbine

anlage_kaputt

Die Jahre 1970 bis 1979

Ab dem Jahre 1970 musste für die einwandfreie Stromversorgung des Rittscheintales eine 20 Kv Ringleitung von Gr. Wilfersdorf über Herrnberg - SöchauMaierhofen - Gr. Wilfersdorf errichtet werden.

Um die Erzeugung zu erhöhen, wurde 1975 der Neubau eines zweiten Kraftwerkes bei der Schlachermühle erwogen. Am 4. Mai 1977 wurde der Pachtvertrag mit der Anlagebesitzerin Frau IngeborgLethmair abgeschlossen. Die Dauer der Pacht ist vom 1.1.1977 bis 31.12.2074, also auf 98 Jahre vereinbart worden. In den Folgejahren erfolgte die Planung hiezu.

Am 17. Februar 1979 wurde die Wehranlage zum Kraftwerk l durch einen gewaltigen Eisstoß zur Gänze zerstört. Durch die Errichtung eines Steindammes konnte das Kraftwerk mit verminderter Leistung betrieben werden.

bauphase

Die Jahre 1980 bis 1989

Am 7. Jänner 1980 wurde mit dem Bau der Kraftwerksanlage II (Schlacher) begonnen. Die von Dipl. Ing. Otto Thaller ausgeführte Planung und die Bauausführung durch die Firma Heinrich, Fürstenfeld, ergeben eine gute Anpassung an das Landschaftsbild. Die maschinentechnische Ausrüstung erfolgte durch die Firma Kössler, St. Polten, die elektronische Schutz- und Steuereinrichtung durch die Firma Siemens Graz. Während der Bauphase wurde die teilweise fertige Anlage durch ein starkes Hochwasser überflutet. Trotz dieser unvorhergesehene Ereignisse konnte die Anlage fristgerecht am 23.1.1981 in Betrieb genommen werden.

anlage

Die Eigenerzeugung im Kraftwerk l ging durch den Eisstoß im jähre 1979 trotz vorläufiger Sanierung stark zurück. Somit begann man 1985 mit der Planung und Projektierung des neuen Kraftwerks l und der beschädigen Wehranlage. Baubeginn war 1986. Der Kraftwerksbau und die Ausstattung wurden von den gleichen Firmen ausgeführt, wie bei der Kraftwerksanlage KW II- Schlacher. Die Kosten für diese Anlage betrugen 12,5 Mio. Schilling Am 20. September 1981 wurde die offizielle Eröffnung des neuen Kraftwerkes II (Schlachermühle) sowie 65 Jahre E-Werksgenossenschaft gebührend gefeiert. Nach Fertigstellung der Kraftwerksanlage konnte am 15. August 1987 der Probebetrieb aufgenommen werden. Im Zuge dieser Inbetriebnahme wurde auch die Mosaik-Schalttafel der Firma Siemens bzw. die Schutzeinrichtungen dem neuesten Stand der Technik angepaßt. Die Kosten betrugen einschließlich der Wehranlage 21 Mio. Schilling Die beiden Kraftwerke sind nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet.

Am 4. September 1988 wurde das neue Kraftwerk l desFeistitzthalerE-Werkes Gr. Wilfersdorf seiner Bestimmung übergeben. Die feierliche Einweihung fand durch Pfarrer Wunderl statt, bei der Obmann Herbert Hammerlindl viele Ehrengäste begrüßen konnte.

Die Jahre 1990 bis 1999

Im Jahre 1990 bis 1992 mussten Teilgebiete des Versorgungsbereiches mit neuen Hochspannungsleitungen versehen werden, um die Versorgung zu gewährleisten.

1993 bis 1994 erfolgte die Sanierung des Herrenhauses einschließlich des Bürobereiches. Es entstanden vier Wohnungen und des weiteren wurden die Büroeinrichtungen erneuert.

Im Jahre 1995 wurde mit dem Neubau eines Waren- und Verkaufsgebäudes begonnen. Die inoffizielle Inbetriebnahme konnte im Juli 1996 erfolgen.

wohnbau
verkaufsbau

Durch die extrem starken Schneefälle im Winter 1995/96 kam es in Teilen des Versorgungsgebietes (Lindegg,Jobst,Loimeth) durch Schneebruch zu längeren Unterbrechung der Stromversorgung.

Um das Erscheinungsbild des Unternehmens besser hervorzuheben, wurden im Jahre 1996 umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Außenanlagen durchgeführt. Durch den steigenden Energiebedarf im gesamten Versorgungsgebiet, wird es in Zukunft notwendig sein, die elektrischen Netzanlagen auszubauen bzw. zu verstärken.

Um der Liberalisierung auf dem Stromsektor standzuhalten, wird es für die Genossenschaft notwendig sein, die wirtschaftlichen Überlegungen den neuen Gegebenheiten anzupassen, um die Arbeitsplätze auch in nächster Zeit zu sichern.

DieUnternehmungsführung dankt allen Mitgliedern und Stromabnehmern für das entgegengebrachte Vertrauen und wünscht für die Zukunft alles Gute.

websLINE-Professional (c)opyright 2002-2024 by websLINE internet & marketing GmbH

Büro:
   Montag bis Donnerstag:
   7:00-12:00 u. 13:00-16:30 Uhr
   Freitag:
   7:00-12:00 Uhr

Verkauf:
   Montag bis Freitag:
   8:00-12:00 u. 14:00-17:00 Uhr
   Samstag:
   8:00-12:00 Uhr

Netz-Stördienst


Unser Netz-Stördienst steht
unseren Kunden täglich zur Verfügung.
Im Notfall wählen Sie bitte die Rufnummer 0664 / 3379659.